Usability von Fahrplänen
Rund um die Bahn gibt es immer wieder erstaunlich viele Usability-Mängel. Damit meine ich gar nicht die 2h-Holzklasse-Fahrt (aka S-Bahnen im Fernverkehr) von Hannover nach Paderborn (die zum Glück jetzt meiner Vergangenheit angehört) oder das beliebte Automatenthema (hier im Blog zu finden :-), sondern bereits das strukturelle Thema Verbundtarife und ihre Auswüchse.
Immer öfter scheitert der Online-Kauf einer Fahrkarte bereits daran, dass sogenannte „Verbundtarife“ zwingend den DB-Tarif ersetzen. Das hat zur Folge, dass man weder im Internet die Fahrkarte vorher bekommt, noch dass man die gewohnten Bahn-Automaten verwenden kann (oder doch, bloß eben ganz anders).
Besonders skurril wird es dann, wenn zwei Verbundtarife aneinander geraten wie im obigen Beispiel: Der Hamburger HVV-Tarif kollidiert dort mit dem Holsteinischen SH-Tarif. Und obschon natürlich DB, HVV und die Schienenverkehrsanbieter in Schleswig-Holstein allesamt dem gleichen Eigentümer, nämlich uns, dem Staat, dem Land bzw. der Stadt gehören, sehen sie keinen Grund zu übertriebener Kooperation.
Ich persönlich rege mich eigentlich am meisten darüber auf, dass diese Tarif-Kleinstaaterei dem Kunden dann auch noch als Vorteil verkauft wird, auch wenn die BahnCard nicht mehr voll angerechnet und man bspw. im Fernverkehr keine Anschlussfahrkarten zu diesen Regionen mehr bekommt.
Das scheinen die Designer der o.a. Site auch zu wissen (offizielle HVV-Fahrplansuche „Geofox“) und weisen gleich 3x (siehe Ende) darauf hin, dass der HVV-Tarif hier nicht gilt. Wirklich nicht. Ganz bestimmt nicht.