OOP meets Usability

Auf der diesjährigen OOP, 26.-30. Januar in München, einer der renommiertesten deutschen Konferenzen rund um Software Engineering Themen, gab es erstmals einen eigenen Track zum Thema „Users/Usability“. So stellte die User Interface Design GmbH (UID) in dem Beitrag „Beyond Widgets“ ihr User Interface Engineering Model (UIEM) vor und wie man bei der Gestaltung von User Interfaces für den Umgang mit großen Datenmengen vorgehen kann. Zwar stand in dem Track noch primär das Handwerkliche im Vordergrund, d.h. Aspekte und Technologien in der Programmierung von User Interfaces. Da sich aber die Konferenz in diesem Jahr mit dem Motto „Soft(ware) Skills: The key to successful projects“ schwerpunktmäßig Fragen der Projekt- und Teamorganisation sowie der interdisziplinären Zusammenarbeit widmete und diesem Thema sowie weiteren „Randgebieten“ des Software Engineering mehr Raum geben möchte, bleibt abzuwarten, was sich in dieser Hinsicht auf der OOP 2010 tun wird. So ging Linda Rising mit ihrer Key Note „Who Do You Trust“ der Frage nach, wer die jeweils anderen aus Sicht eines Teams sind und warum wir ihnen trauen oder eben nicht trauen. Eine interessante Fragestellung hinsichtlich der Zusammenarbeit zwischen Software-Entwicklern und Usability-Engineers! Tom DeMarco, sicherlich auch der Usability-Community hinlänglich bekannt durch seine Bücher „Der Termin“ oder „Wien wartet auf Dich!“, stellte aus seinem neuen Gemeinschaftswerk „Adrenalin-Junkies und Formular-Zombies“ humorvoll und anekdotisch typische Verhaltensmuster in der Unternehmenskultur vor. Dies war zwar recht amüsant, aber die Konsequenzen daraus und die Antwort darauf, wie sich vielleicht bestimmte Verhaltensmuster ändern lassen, blieb dann leider doch offen. Hingegen versuchte Linda Rising in ihrem Vortrag zu Verhaltensmustern in der Teamzusammenarbeit Anregungen zu geben, wie neue Ideen auch gegen Widerstände in Unternehmen eingebracht werden können, siehe auch ihr Buch „Fearless Change: Patterns for Introducing New Ideas“. So war zwischen Sushi, Mangas, Java, .Net und japanischen Trommlern auf der diesjährigen OOP deutlich zu spüren und zu erleben, dass technologisches Know How allein nicht ausreicht, um Software-Projekte erfolgreich durchzuführen.